Faszination und Leidenschaft
40 Jahre lang war ich Förster. Eigentlich müsste man 100 Jahre arbeiten, um den ganzen Lebenszyklus eines Baumes zu erleben. Heute lese ich als Winzer in meinem Rebberg schon 100 Tage nach der Blüte die Trauben.
Früher pflegte ich den Wald und erntete Holz. Heute pflege ich Reben, ernte Trauben und mache Wein daraus. Die Faszination für Pflanzen und der Anspruch an die Qualität sind in beiden Berufen gleich geblieben. Der Ort meines Wirkens ebenso: Bülach.
Auf ein Glas Bülacher Wein!
Beat Hildebrandt
Gegensätze und Gemeinsamkeiten ziehen sich an
Es sind die Gegensätze und die Gemeinsamkeiten meiner früheren und meiner heutigen Tätigkeit, die mich faszinieren. 40 Jahre lang war ich Förster in Bülach, zuletzt als Stadtförster und Leiter der Abteilung Forst. Ob als Winzer oder Förster – immer ist mir die Pflege von Kulturland, das allen Bülacherinnen und Bülachern zugutekommt, wichtig. Doch die Früchte der Arbeit ernte ich als Winzer viel schneller denn als Förster.
1990 erwarb ich 12 Aren Rebland im Bülacher Dättenberg. Darauf pflanzte ich frische Blauburgunder-Rebstöcke an. Die Freude am Hegen und Pflegen der Rebe war geweckt. Alles begann als Hobby neben meinem Beruf – heute ist es zu meiner Vollzeit- und Vollblut-Leidenschaft geworden.
2000 pachtete ich im Eschenmoser Rebberg 12 Aren Rebland, bestockt mit Riesling x Silvaner, hinzu. 2008 räumte ich die Hälfte der Fläche und bepflanzte sie mit Sauvignon Blanc.
2015 pachtete ich weiteres Rebland hinzu. Nun baue ich auf rund einer halben Hektare Wein an. Gekeltert wird er mit einem hohen Qualitätsanspruch vom renommierten Weingut Pircher in Eglisau.